„An apple a day keeps the doctor away!“

„An apple a day keeps the doctor away!“ – Das Sprichwort kennen wir alle und kommt nicht von irgendwo. Obst enthält eine Menge Vitamine und Mineralstoffe, weshalb eine Tagesdosis von 5 Portionen Obst und Gemüse empfohlen wird. Eine im “British Medical Journal” veröffentlichte Metaanalyse zeigt, dass ausreichend Obst und Gemüse in unsere Ernährung das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken können.

Arten

Beim Obst kann man zwischen unterschiedlichen Arten unterscheiden – Beerenobst, Schalenobst, Kernobst, Steinobst, und exotische Früchte, aber auch frisches und Lagerobst. Manche Apfel- und Birnensorten eignen sich besonders für eine lange Lagerung und sind somit lange Zeit sowie in Wintermonaten erhältlich.

  • Beerenobst – klein, weich, rundlich: Die meisten Beerenarten gehören zu den Rosengewächsen, wie Erdbeere, Himbeere, Brombeere, Apfelbeere, Mispel, Eberesche oder Hagebutte. Zum Beerenobst zählen auch Johannis- und Stachelbeeren, Holunder, Sanddorn, Heidel- und Preiselbeeren.
  • Kernobst – besitzt ein Kerngehäuse: Es stammt aus der Familie der Rosengewächse. Die Frucht wird als sogenannte Apfelfrucht bezeichnet, dessen fleischiges Gewebe das Kerngehäuse umschließt. Zum Kernobst gehören u.a. Äpfel, Birnen und Quitten.
  • Steinobst – weiche Schale, harter Kern: Im Inneren weichen, fleischigen Fruchtwand befindet sich der verholzte Stein. Bekanntes Steinobst ist bspw. Kirschen, Marillen, Nektarinen, Pfirsiche oder Zwetschken.
  • Schalenobst – harte Schale, weicher Kern: Sogenannte Schalenfrüchte sind Fruchtkerne, die von einer harten, oft holzigen Schale umschlossen und im Gegensatz zur Fruchtwand verzehrgeeignet sind. Dazu zählen bspw. Bucheckern, Maroni (Edelkastanie), Eichel, Hanfnuss, Haselnuss oder Macadamianuss.
  • Exotisches Obst – oder auch Südfrüchte: bspw. Ananas, Banane, Feige, Mango oder Maracuja.

Obst und Gemüse

Wer kennt sie nicht – die Diskussionen, ob nun Paradeiser zum Obst oder zum Gemüse zählen…. Tatsache ist, dass sie zum sogenannten „Fruchtgemüse“ zählen, da eine genaue Abgrenzung oft gar nicht möglich ist. Dennoch geben wir euch folgende Merkmale an die Hand, die eine leichtere Einschätzung ermöglichen.

Obst: stammt von mehrjährigen Pflanzen, Zuckergehalt ist meist höher, entsteht aus einer befruchteten Blüte

Gemüse: stammt von einjährigen Pflanzen, Zuckergehalt bzw. Süße gering, entsteht aus anderen Pflanzenteilen

Paradeiser oder auch Kürbisse entstehen zwar aus befruchteten Blüten, da ihnen aber die Süße fehlt und sie von einer einjährigen Pflanze stammen, zählen sie zum Fruchtgemüse.

 

Einkauf

Beim Einkauf von Obst ist zu beachten, dass manche Früchte noch nachreifen, wie z.B. Äpfel, Bananen, Birnen oder Zwetschken. Also wenn du das Obst erst in ein, zwei Tagen essen oder verarbeiten möchtest, lieber etwas unreifes Obst wählen.

Lagerung

Bei der Lagerung von Obst ist auf die Kälteempfindlichkeit und die Ethylenausscheidung bzw. -empfindlichkeit zu achten.

  • Kälte: Wenn kälteempfindliches Obst zu kühl gelagert wird, kann es zu bräunlichen Verfärbungen des Fruchtfleisches, Veränderungen der Konsistenz, glasigen Wasseransammlungen, Aromaverlust oder –veränderungen kommen.

Kälteempfindliches Obst: v.a. Exoten wie Ananas, Banane, Mango, Melone und Zitrusfrüchte

Für den Kühlschrank geeignet: Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Marillen, Pfirsiche, Weintrauben und Zwetschken

 

  • Ethylen: Ethylen ist ein Reifehormon, das bei zunehmender Fruchtreife ausgeschieden wird und den Verderb des Obstes beschleunigt. Dieser Prozess wird durch hohe Temperatur oder Verletzungen des Obstes verstärkt. Obstsorten mit einer hohen Ethylenausscheidung sollten nicht gemeinsam mit ethylenempfindlichen Sorten gelagert werden, da diese sonst schneller verderben.

Hohe Ethylenaussscheidung: Äpfel, Birnen, Marillen, Pfirsiche, Zwetschken

Ethylenempfindliches Obst: Banane, Mango, Melone, Paradeiser

 

Verarbeitung

Um die Obstvielfalt auch in den kalten Jahreszeiten zu wahren, ist das Haltbarmachen durch Einkochen oder Fermentieren möglich, aber auch als Kompott oder getrocknet hat verarbeitetes Obst eine längere Lebensdauer.

Wenn man Obst verarbeitet spielen hohe Qualität der Früchte und Hygiene wichtige Rollen.

 

Siehe TIPP: Fermentierung

 

Bei einem Test von 18 Produkten länger haltbarer Frischmilch schneiden vier sowohl bei der Produktqualität gut ab als auch beim Tier- und Umwelt­schutz-Engagement der Anbieter.

Drei davon sind Bio-Produkte, eines eine konventionelle Milch. Diese vier Anbieter kümmern sich darum, dass die Kühe artgerecht gehalten werden, die Bauern ein Einkommen erwirt­schaften, von dem sie leben können, und um den Umwelt­schutz.

Bio-Milch hat ihren Preis: Im Test kostet sie zwischen 1,09 und 1,49 Euro pro Liter. Gute Milch gibt es auch schon ab 68 Cent pro Liter, die Produktions­bedingungen sind bei diesen Anbietern aber meist nur ausreichend. Für einen großen Milch-Test hat die Stiftung Warentest die Qualität von 18 Voll­milchen und die Unter­nehmens­ver­antwortung der 15 Anbieter dieser Produkte getestet.

Je billiger eine Milch ist, desto weniger Einsatz für Tier­wohl, Umwelt und faire Erzeuger­preise können Käufer vom Anbieter erwarten. Bis auf die Milch­werke Berchtesgadener Land ist das Engagement der Anbieter von konventioneller Voll­milch nur mau. Jede Bio-Milch im Test stammt hingegen von Kühen, die regel­mäßig auf der Weide stehen, genug Platz im Stall mit einem guten Klima haben und deren Land­wirte Maßnahmen zum Umwelt­schutz umsetzen.

Beim Warentest fanden die Tester keine krankmachenden Keime, keine Schad­stoffe und keine Antibiotikarück­stände. Die meisten Produkte über­zeugten durch frischen, reinen Geschmack. Eine Milch hat allerdings einen leichten Koch­geschmack. Manche Anbieter versprechen auf der Verpackung, was sie nicht halten und bekommen daher schlechte Deklarations­noten. Bei einer Milch wird der falsche Eindruck erweckt, dass die Kühe ausschließ­lich traditionelle Futterpflanzen fressen würden. Bei einer anderen Milch­packung steht eine Kuh auf einer saftigen Wiese, der Test von zwei Milchliefer-Höfen ergab aber: Die Kühe stehen dort das ganze Jahr im Stall.

 

 

Eine kleine Milch­kunde

© plainpicture / N. Buroh

Filtriert, getrennt, erhitzt, ESL-, Bio- oder H-Milch: Hier lesen Sie, was die zahlreichen Begriffe rund um die Milch bedeuten. Umfang­reiche Informationen über den gesundheitlichen Nutzen (oder Schaden) von Milch lesen Sie im Special Milch – macht sie krank oder stark?

Rohmilch. Sie kommt direkt von der Kuh und ist unbe­handelt. Abhängig von der Jahres­zeit hat sie einen natürlichen Fett­gehalt von 3,8 bis 4,2 Prozent. Sie muss binnen 24 Stunden nach dem Melken verkauft werden, direkt vom Bauern und mit dem Hinweis „vor dem Verzehr abkochen“. Abkochen tötet Keime ab, einige Vitamine gehen dabei verloren.

Vorzugs­milch. Das ist für den Handel abge­packte Rohmilch. Für sie gelten sehr strenge Hygiene­kontrollen. Sie muss zu Hause abge­kocht und spätestens 96 Stunden nach dem Melken verbraucht werden. Vorzugs- wie auch Rohmilch eignen sich nicht für Kranke, Schwangere, Säuglinge und Ältere mit geschwächtem Immun­system.

Traditionell hergestellte Frisch­milch. Sie wird in einer Zentrifuge in Magermilch und Rahm getrennt. Je nach gewolltem Fett­gehalt mischt die Molkerei die Komponenten wieder zusammen. Um Keime abzu­töten, wird die Milch pasteurisiert: 15 bis 30 Sekunden auf 72 bis 75 Grad erhitzt. Sie hält sich gekühlt 7 bis 10 Tage. Traditionell hergestellte Frisch­milch wird wie fast jede Milch homogenisiert: Damit sich oben kein Rahm absetzt, presst man die Milch durch feine Düsen. Das zerkleinert die Fett­tröpf­chen und verteilt sie gleich­mäßig.

Länger halt­bare Frisch­milch. Sie heißt auch ESL-Milch. Das steht für Extended Shelf Life, frei über­setzt: Sie kann länger im Kühl­regal bleiben. Zwei Herstellungs­weisen sind üblich: Die Milch wird entweder für wenige Sekunden auf bis zu 127 Grad Celsius hoch­erhitzt. Oder sie wird in Magermilch und Rahm getrennt, der Rahm hoch­erhitzt, die Magermilch von Sporen und Keimen durch Mikrofiltration befreit und das Filtrat bei bis zu 75 Grad kurz­zeiter­hitzt. Beides zusammen ergibt die jetzt geprüfte ESL-Milch, die sich gekühlt etwa drei Wochen hält. 2009 haben sich der Milch­industrie-Verband und seine Mitglieder darauf geeinigt, das Mindest­halt­barkeits­datum für länger halt­bare Frisch­milch auf maximal 24 Tage ab Produktion fest­zulegen. In unserem Test von ESL-Milch weichen zwei davon ab, sie geben eine längere Mindest­halt­barkeits­frist an: 29 beziehungs­weise 30 Tage.

H-Milch. Sie wird wenige Sekunden bis zu 150 Grad ultra hoch­erhitzt. Keime sterben ab, 20 Prozent der Vitamine können verloren gehen. Die hohe Temperatur führt zum typischen Koch­geschmack. Unschlagbar ist die lange Halt­barkeits­dauer von bis zu fünf Monaten.

Bio-Milch. Sie muss hohe Anforderungen erfüllen, etwa zur Viehhaltung. Verschiedene Biosiegel legen unterschiedlich strenge Maßstäbe an.

Weidemilch. Im Lebens­mittel­recht ist der Begriff nicht geregelt. Seit 2015 gibt es jedoch eine freiwil­lige Vereinbarung. Land­wirte und Molkereien verwenden den Begriff nur, wenn die Kühe an mindestens 120 Tagen im Jahr für mindestens sechs Stunden pro Tag auf der Weide sind. Wie die Kühe im Rest des Jahres gehalten werden und was sie fressen, ist nicht geregelt.

Heumilch. Die Kühe fressen haupt­sächlich frisches Grün­land­futter, Getreide und Heu. Vergorenes, Silage genannt, ist nicht erlaubt, auch nicht gentech­nisch verändertes Futter. Der Begriff sagt nichts über die Haltung der Kühe aus.

Das bietet der Milch-Test

Test­ergeb­nisse Produktqualität. Wir haben länger halt­bare frische Voll­milch getestet. Unsere Test­tabelle zeigt für 12 konventionelle und 6 Bio-Produkte, wie gut sie schme­cken, ob die mikrobiologische Qualität stimmt, und ob Milchin­halts­stoffe die Wärmebehand­lung gut über­stehen.

Test­ergeb­nisse Unter­nehmens­ver­antwortung. Wir haben uns außerdem angesehen, wie die Anbieter sicher­stellen, dass die Produktions­bedingungen den Grund­sätzen der Corporate Social Responsibility (CSR) entsprechen: Wie sieht es in Kuhställen aus? Welche Molkerei zahlt Preise, von denen Bauern gut leben können? Die Test­tabelle zeigt unter anderem, wie es um Tier­wohl, Umwelt­schutz sowie Preis­gestaltung und -trans­parenz steht.

Heft-Artikel. Wenn Sie das Thema frei­schalten, erhalten Sie auch Zugriff auf das PDF zum Artikel aus test 10/2017.

 

„Wer Fleisch isst, muss Giersch essen“

 

entgiftend                                                                  schmerzstillend

entzündungshemmend                                          mild beruhigend

entsäuernd                                                                harnsäureablösend

abführend                                                                  blutreinigend

entwässernd                                                             verdauungsanregend

Vitamin C, Kalium

 

Einsatzgebiete:

Kaliumbedingt wird sie bei Verdauungsproblemen wie Durchfall, Übelkeit und einseitiger Ernährung und körperlicher Anstrengung mit starker Transpiration eingesetzt.

Anwendung:

Tinktur: bei Hauterkrankungen

Entschlackung: bei abnehmendem Mond jeden Morgen 1 Glas lauwarmes Wasser mit 1 EL. Nüchtern einnehmen

Sonstiges:

Als Limonade köstlich:

Eine Handvoll Gierschblätter mit etwas Pfefferminze in Apfelsaft ansetzen, man kann auch noch eine kleine Ranke vom Gundermann zufügen, über Nacht stehen lassen, abgießen, eine köstliche Kräuterlimonade.

Leitet Wasser aus dem Körper, ohne den Elektrolythaushalt im menschlichen Organismus anzugreifen.

Schwemmt schädliche Stoffe, die sich über Jahre hinweg in den inneren Organen, im Fett- und Bindegewebe festgesetzt haben, aus.

Giftstoffe über Darm entleeren.

 

Quelle: Elke König, Mötz

Gundelrebe (Glechoma hederacea) „Herr des Eiters“

schleimlösend                                                    adstringierend

stopfend                                                              harnsäurelösend

sehr blutreinigend                                             widerstandstärkend

entzündungshemmend                                     immunsteigernd

Einsatzgebiete:

  • Hals- und Brustschmerzen (nimmt den Hustenreiz)
  • Unterstützt Heilung von Bronchitis, erleichtert Abhusten,
  • chronische eitrige Prozesse, schlecht heilende Wunden chronische Nebenhöhlenprobleme, chronische Bronchitis-6-wöchige Tee-Kur
  • bei Mineralstoffmangel (Raucher!) positiver Einfluss
  • bei entzündlichen Vorgängen im Körper: mit Gundelrebe bringt man die erhöhten Leucocytenwerte wieder herunter: 3x täglich Tee, 4 Minuten ziehen lassen
  • Anregung des Gesamtstoffwechsels, Rekonvaleszenz
  • Drüsenanregung, Gallensteine
  • Schwermetalle ausleiten (Blei nach 1 Stunde), Amalgam

 

Anwendung:

Tee trinken und Salbei kauen: Abszesse, Eiterpusteln, eitrige Mandeln

Bad: schönheitsfördernd, stärkend

Apfelessig und Gundelrebeblätter (1 Woche bis 10 Tage) gutes Aknemittel

½ und ½ mit Wasser verdünnen und Gesicht waschen

 

Gut im Kartoffelsalat, in Apfelessig ansetzen

 

Quelle: Elke König, Mötz

Ernaehrung in Tirol – einige Aspekte

 

Schritt 1: Zusammenhänge erkennen

Es ist nicht egal, wie wir uns ernähren. Was wir einkaufen und was wir essen, hat Einfluss: auf regionale und globale Strukturen, auf Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft – und auf unsere Gesundheit. Was bringt eine nachhaltige Ernährung

Sich nachhaltig ernähren schont die Umwelt

UNO und Weltklimarat IPCC sind sich einig darin, dass die Aktivitäten der reichen Industrieländer verändernd auf die Umwelt wirken [1,2,3]. Unser gesamter Lebensstil – auch unsere Ernährungsweise – sollte daher so gestaltet werden, dass wir diese Entwicklungen nicht weiter verschärfen und den Trend möglichst umkehren:

  • zunehmende Schadstoffbelastung der Umwelt
  • vermehrte Treibhausgas-Emissionen und steigende Temperaturen
  • Zerstörung der Ozonschicht
  • globaler Klimawandel
  • Waldsterben und Waldschwund durch Abholzung
  • Bodenzerstörung durch Erosion, Verdichtung, Versalzung
  • Wasserknappheit und Wassermangel
  • Artenschwund bei Pflanzen und Tieren, Überfischung der Meere
  • Veränderungen der Kulturlandschaft

Ein nachhaltiger Ernährungsstil trägt dazu bei, die Umwelt zu schonen.

Weltweit betrachtet präsentiert sich die Gesundheitssituation in zwei Gewändern. In Entwicklungsländern herrscht Unternährung infolge von Armut und Nahrungsmangel, vielfach mit Todesfolge.

In Industrieländern werden dagegen immer mehr tierische Lebensmittel und stark verarbeitete Erzeugnisse verzehrt. Die Folge: Überernährung, Bewegungsmangel und gesundheitliche Probleme [5] wie Diabetes, Übergewicht, Herz-Kreislauferkrankungen und andere.

Nachhaltige Ernährung stützt sich auf eine pflanzenbetonte Mischkost mit frischen, überwiegend gering verarbeiteten Lebensmitteln. Solch eine ausgewogene Ernährung fördert Gesundheit und Genuss.

 

 

Schritt 2: Wir haben die Wahl

Etwa 20 % des CO2-Ausstoßes hängen an der Ernährung. Unsere täglichen Verzehrgewohnheiten könnten diesen Anteil reduzieren. Wie geht es konkret, sich gesundheitsförderlich, sozialverträglich und umweltfreundlich zu ernähren.

Unsere Ernährung trägt mit etwa 20 % zum gesamten Treibhausgas-Ausstoß bei. Etwa die Hälfte davon (10 % absolut) stammt aus der landwirtschaftlichen Erzeugung. Hiervon wiederum 85 % allein aus der Produktion tierischer Erzeugnisse [3]. Weniger Fleisch und Wurst zu konsumieren, kann den CO2-Ausstoß deutlich reduzieren.

Die Welternährung sichern

Nachhaltige Ernährung setzt bei der Lebensmittelauswahl auf Regionalität, gute Qualität und einen fairen Preis. Ackerflächen stehen für die Welternährung nur in begrenztem Umfang zur Verfügung. Da tierische Produkte mehr Flächen benötigen bei gleichem Kalorienangebot wie pflanzliche Produkte, sichert eine pflanzenbetonte Mischkost eher die Welternährung als fleischbetonte Kost. Dennoch hat auch die Weidehaltung auf Grünland ihre Berechtigung. Grünland bindet kontinuierlich viel CO2 aus der Atmosphäre und sollte nicht in Ackerland umgewandelt werden, weil dabei große Mengen an CO2 freigesetzt würden. Eine gewisse Menge an Fleisch und Milchprodukten hat auf dem Speiseplan einer nachhaltigen Ernährung durcha

Essen nach der Ernährungspyramide

Die Ernährungspyramide veranschaulicht gut die von der DGE aus Gesundheitsgründen empfohlene pflanzenbetonte Mischkost. Neben kalorienfreien Getränken können die meisten pflanzlichen Lebensmittel reichlich verzehrt werden. Tierische Lebensmittel stehen weiter oben in der Pyramide und sollten mäßig gegessen werden. Die DGE empfiehlt Erwachsenen pro Woche nicht mehr als 300 bis 600 g Fleisch und Wurst (etwa 2 fettarme Fleischmahlzeiten) [4]. Fette und zuckerreiche Produkte stehen ganz oben und sollten nur sparsam verzehrt werden.

 

Schritt 3: Nachhaltige Landwirtschaft

Eine „Nachhaltige Landwirtschaft“ ist strategisch darauf ausgerichtet, Umweltbelastungen zu vermeiden und die natürlichen Ressourcen zu erhalten. Warum gelingt es dem ökologischen Landbau besonders gut, nachhaltig zu wirtschaften?

Die Landwirtschaft als einer der Akteure innerhalb einer nachhaltigen Ernährung kann zu einer globalen nachhaltigen Entwicklung beitragen.

Eine nachhaltige Landwirtschaft hat sich vor allem diesen vier ökologischen Herausforderungen zu stellen:

  • unerwünschte Einträge in Böden und Gewässer (z. B. Stickstoff, Phosphate, Pflanzenbehandlungsmittel)
  • unerwünschte Bodenerosion
  • Minderung der biologischen Vielfalt
  • Klimabelastung durch fossile Energieträger

Von einer nachhaltigen Landwirtschaft wie etwa im ökologischen Landbau profitieren alle: Klima, Böden, Gewässer, Pflanzen, Tiere und Menschen.

Umwelt schonen, Artenvielfalt erhalten

Der ökologische Landbau – als besondere Form einer nachhaltigen Landwirtschaft – verbraucht im Pflanzenbau die Hälfte [1,2,3] bzw. zwei Drittel [4,5] der Primärenergie gegenüber nicht ökologisch wirtschaftenden Betrieben.

Bezogen auf die gleiche Ertragsmenge verursacht er lediglich drei Viertel [2] bis halb so viele [4] Treibhausgase. Dies bewirkt vor allem der Verzicht auf mineralische Stickstoffdünger, deren Herstellung sehr energieaufwändig [2] ist.

Ökolandbau fördert nachweislich die biologische Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren, was sich positiv auf die natürliche Bodenfruchtbarkeit und die Erosionsneigung auswirkt [1,6]. Auch der Energieeinsatz in der ökologischen Tierhaltung ist geringer [4,7,8].

Dennoch gilt zu beachten: Die Art der Bewirtschaftung kann produktbezogen klimarelevant sein. Die Auswirkungen einer pflanzenbetonten Mischkost gegenüber einseitig fleischbetonter Ernährung sind jedoch größer als die produktbezogenen Auswirkungen.

Faire Wirtschaft

In der Regel bietet der Ökolandbau den Bäuerinnen und Bauern infolge höherer Erlöse eine bessere Existenzsicherung. Und er schafft zusätzliche Arbeitsplätze, durch hohe Arbeitsintensität, Weiterverarbeitung auf dem Hof und Direktvermarktung. 1999 bewirtschafteten in Bayern rund 4.000 Ökobetriebe eine Fläche von rund 60.000 Hektar. Bis 2011 stieg die Anzahl der Biobetriebe auf 6.400, die der bewirtschafteten Ökofläche auf 200.000 Hektar. Insgesamt dagegen sanken die Zahlen der landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern im selben Zeitraum: um 30.000 Betriebe und um etwa 100.000 Hektar [12].

 

Schritt 4: Saisonal und Regional

Seit 1990 haben sich die Lebensmitteltransporte für den deutschen Markt verdoppelt. Durch den Einkauf regional erzeugter und verarbeiteter Produkte und durch den Verzehr saisonaler Produkte können Verbraucher diesen Trend stoppen.

Mit verstärkter Nachfrage nach saisonalen und regionalen Erzeugnissen können Verbraucher unnötige Lebensmitteltransporte vermeiden – global gesehen, aber auch innerhalb Deutschlands.

Saisonale Lebensmittel aus der Region

  • stärken die heimische Landwirtschaft
  • fördern die regionale Wirtschaftskraft
  • sind frisch und stecken voller guter Inhaltsstoffe

Saisonale und regionale Herkunft bevorzugen

Gemüse und Obst aus beheizten Treibhäuern und Folientunneln setzen bis zu 30mal mehr Treibhausgase pro Kilogramm frei als im Freiland angebaute [1]. Wer beim Einkauf saisonale Produkte aus dem Freiland bevorzugt, hilft Schadstoffemissionen zu vermeiden und fossile Energie einzusparen. Statt „alles zu jeder Zeit“ setzen verantwortungsbewusste Verbraucher auf „saisonal und regional“. Der aid-Saisonkalender für Obst und Gemüse erleichtert die tägliche Einkaufsentscheidung.

 

2010 wurden doppelt so viele Transporte für Lebensmittel verzeichnet wie noch 1990. Der LKW wird dabei inzwischen am häufigsten genutzt. Pro transportierter Tonne und Kilometer setzen die verschiedenen Transportmittel diese CO2-Emissionen frei: Hochseeschiff 9 Gramm, Binnenschiff 34 Gramm, Bahn 40 Gramm, LKW 135 Gramm, Flugzeug 2.041 Gramm [2,3].

Mit weitem Abstand ist das Flugzeug das Transportmittel mit den meisten freigesetzten Emissionen. Häufig wird es für den Transport leicht verderblicher Lebensmittel genutzt, wie etwa Erdbeeren oder Spargel im Winter oder exotische Früchte. Diese sollten daher möglichst wenig eingekauft werden.

Regional = transparent

Kurze Wege bedeuten überschaubare Strukturen. Sie schaffen Transparenz und Vertrauen für alle Beteiligten. Unerlaubten Praktiken und Lebensmittelskandalen kann so vorgebeugt werden. Regional und saisonal erzeugte Lebensmittel unterliegen den jahreszeitlichen Schwankungen, die Eintönigkeit vermeiden helfen und dafür Vorfreude aufkommen lassen: Vorfreude auf die Erdbeersaison, die Spargelsaison oder die Apfelernte.

Frisch und ausgereift

Jeder weiß, wie intensiv aromatisch reife, frisch geerntete Tomaten schmecken. Tomaten, die unreif gepflückt und lange transportiert werden, erreichen dieses Aroma bei weitem nicht. Saisonale, regionale Früchte und Gemüse können auf dem Feld ausreifen. Deshalb schmecken sie meist besser und sind reicher an lebensnotwendigen und gesundheitsfördernden Substanzen

 

 

Schritt 5: gering verarbeitete Lebensmittel bevorzugen

Relativ häufig essen wir heutzutage stark verarbeitete Lebensmittel, Snacks und Süßigkeiten mit hohem Anteil an Fett, Zucker und Salz. Das kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Gering verarbeitete Lebensmittel sind frischer, knackiger und ehrlicher.

Gering verarbeitete Lebensmittel sind ein wichtiger Aspekt von nachhaltiger Ernährung. Davon profitieren Gesundheit, Umwelt, Genuss und Geldbeutel.

Tiefkühlpizza, fertige Backmischungen, Snacks – in unserer beschleunigten Lebens- und Arbeitswelt greifen wir heute immer mehr zu stark verarbeiteten Lebensmitteln. Diese haben häufig nicht nur eine hohe Energiedichte bei gleichzeitig wenigen Ballast- und sekundären Pflanzenstoffen. Sie werden zusätzlich durch Farbstoffe aufgepeppt, durch Konservierungsstoffe haltbar und durch Aromen schmackhaft gemacht. Wer öfter zu gering verarbeitetem, frischem Essen greift, schont Umwelt und Geldbeutel und tut sich selbst was Gutes.

Stark verarbeitet heißt mehr Energieverbrauch

Und was mehr Energie verbraucht, verursacht auch mehr Treibhausgase. Industriell getrocknete Apfelringe benötigen im Vergleich zu frischen Äpfeln 26-mal mehr Energie und verursachen, auf das Kilogramm bezogen, 40-mal mehr Treibhausgase [1]. Tiefgekühlte Pommes schlagen mit bis zu 29-mal mehr CO2-Äquivalenten als frische Kartoffeln zu Buche [2]. Wer gering verarbeitete Lebensmittel kauft, spart zusätzlich in seiner persönlichen Bilanz: Er verbraucht weniger Transportkilometer, weniger Verpackungsmaterial und weniger Wasser [3].

Kochen als sinnliches und soziales Erlebnis

Wer sich, seine Familie oder Freunde kulinarisch überraschen möchte, wird wohl kaum ein Fertiggericht auftischen. Frische und natürliche Lebensmittel sind – gut zubereitet – ein sinnlicher wie auch aromatischer Genuss. Wer selbst anfängt zu kochen, schätzt die landwirtschaftlichen Rohprodukte wieder stärker und schult seine Kochkünste. Gemeinsames Kochen in der Familie oder in der Gruppe kann Spaß machen und wird heute zum Glück vermehrt als soziales Erlebnis wahrgenommen.

Natürlich voller guter Stoffe

In gering verarbeiteten Lebensmitteln steckt meist wenig Fett, Zucker und Salz. Dafür mehr an lebensnotwendigen und gesundheitsfördernden Substanzen wie Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.

Zum Beispiel werden bei der industriellen Herstellung von weißem Mehl die vitamin- und mineralstoffreichen Randschichten und der Keimling weitgehend abgetrennt. Beim Vollkornmehl dagegen wird das ganze Korn vermahlen.

 

Schritt 6: Fairness

Unsere Lebensmittelpreise sind vergleichsweise niedrig. Häufig spiegeln sie nicht die tatsächlichen Produktions- und Folgekosten wider. Wie steht es in puncto Fairness um die Latte Macchiato, die wir so gerne trinken?

„Fairplay“ gilt nicht nur im Sport, sondern auch beim Essen. Fair bezahlte und fair gehandelte Lebensmittel sind ein wichtiger Baustein der nachhaltigen Ernährung.

Mein Kaffee kommt aus Tansania,
meine Milch aus Bayern,
der Kakao von der Elfenbeinküste
und der Zucker aus Bayern.

Ich unterstütze mit einer Latte Macciato
mindestens vier Bauernfamilien.
Aber nur, wenn ich fair bezahle.

Unsere deutschen, vergleichsweise niedrigen Lebensmittelpreise spiegeln häufig die tatsächlichen Produktions- und Folgekosten nicht wider. Die Folge: Vor allem kleine und mittlere Landwirte, Verarbeiter und Händler können nicht mehr kostendeckend wirtschaften und müssen aufgeben.

Fair und schonend

Die Produktionsbedingungen für anerkannt fairen Handel schreiben gewisse Mindeststandards vor. Nicht nur bei den Preisen, auch beim Umweltschutz. Landwirte und Verarbeiter müssen Auflagen zum Trinkwasserschutz, zu Wiederaufforstungen, zur Abfallbeseitigung und zum Einsatz von Pestiziden einhalten. Häufig werden Produkte aus fairem Handel zudem in Bio-Qualität produziert, was Umwelt und Menschen zusätzlich schont.

Fair und sozial

Über die tägliche Einkaufsentscheidung stimmt jeder einzelne Verbraucher darüber ab, wie und was produziert wird. Faire Erzeugerpreise unterstützen die kleinen und mittleren Betriebe in Deutschland. Diese sichern Arbeitsplätze in der Region und die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln. Entscheiden sich Verbraucher für fair bezahlte Lebensmittel aus regionaler Herkunft, so tragen sie zur Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft bei.

Erzeuger von fair gehandelten Produkten in Entwicklungsländern haben sich häufig zu Bauerngenossenschaften zusammengeschlossen. Der Mehrpreis, der im fairen Handel bezahlt wird, setzt sich meist aus einem Mindestpreis und diversen Aufschlägen zusammen. Demokratisch entscheiden die beteiligten Landwirte, wie die Mehreinnahmen aus den Aufschlägen eingesetzt werden: in soziale Projekte, Bildungsmaßnahmen, soziale Absicherungssysteme oder Investitionen in die Infrastruktur. Fairer Handel stärkt das Selbstbewusstsein der Bauern und qualifiziert sie. Ausbeuterische Formen der Kinderarbeit schließt der faire Handel aus.

 

Quellen:

[1] Europäische Kommission: Nachhaltige Energie für Europa. Newsletter, www.sustenergy.org, 2006

[2] Umweltbundesamt: Strommix in Deutschland, www.umweltbundesamt.de, 2009

[3] Umweltbundesamt: Entwicklung der spezifischen Kohlendioxid-Emissionen des deutschen Strommix 1990-2009, www.umweltbundesamt.de, 2011

[1] International Labour Organisation: About child labour. www.ilo.org, 2009

[2] Transfair: Über Transfair. Kaffee – Wissenswertes. Und: Daten der International Coffee Organisation. www.fairtrade-deutschland.de, 2009

[1] Hoffmann I: Ernährungsempfehlungen und Ernährungsweisen – Auswirkungen auf Gesundheit, Umwelt und Gesellschaft, Habilitationsschrift, Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement der Universität Gießen, 2002

[2] GEMIS – Globales Emissions-Modell integrierter Systeme, 4.5, www.gemis.de, 2009

[3] Wiegmann K, Eberle U, Fritsche U, Hünecke K: Umweltauswirkungen von Ernährung – Stoffstromanalysen und Szenarien. BMBF-Forschungsprojekt „Ernährungswende“, Diskussionspapier Nr. 7., Öko-Institut, Darmstadt/Hamburg, 2005

[1] Jungbluth N: Umweltfolgen des Nahrungsmittelkonsums – Beurteilung von Produktmerkmalen auf Grundlage einer modularen Ökobilanz, Verlag dissertation.de, (elektronischer Anhang), Berlin, 2000

[2] Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW): Verkehr in Zahlen, Berlin, 1992, 1999

[3] Lauber I, Hoffmann I: Gütertransporte im Zusammenhang mit dem Lebensmittelkonsum in Deutschland. Teil II: Umweltwirkungen anhand ausgewählter Indikatoren, Zschr. Ernährungsökologie 2 (3), 187-193, 2001

 

 

 

 

 

 

 

Wusstest du, dass

  • Eier u.a. essentielle Fettsäuren enthalten, die der menschliche Körper nicht selbst produzieren kann ?
  • Eier zu den wenigen Lebensmitteln zählen, die Vitamin D enthalten ?
  • Ein Schuss Essig in Kochwasser das Auslaufen von gesprungenen Eiern verhindert ?
  • Eier bedenkenlos drei bis vier Wochen gelagert werden können – hartgekocht im Kühlschrank aufbewahrt sogar bis zu sechs Wochen ?
  • „Abschrecken“ die Haltbarkeit von Eiern auf wenige Tage reduziert ?
  • Eine Null an erster Stelle des Zifferncodes am Ei bedeutet, dass dieses Ei aus einem Biobetrieb stammt ?
  • Ostereier mit Zwiebelschalen, Holunderbeeren, Roten Rüben etc. natürlich gefärbt werden können ?

 

Foto: Wendl Hof – Reich Christian, Silz

 

Arthritis, Herzinfarkt und Schlaganfälle

 

Mittelmeerkost

Warum mediterrane Ernährung die Gefäße schützt ?

Weniger Infarkte

Gemüse, Nüsse, Obst, Olivenöl, Fisch und Vollkornprodukte. So simpel ist das Ernährungskonzept, das vor Herzinfarkten und Schlaganfällen schützen kann. Die mediterrane Kost enthält wenig Salz, entzündungshemmende Fettsäuren und zugleich viel Vitamin C und Vitamin E. Beide Vitamine halten die Fett-Transporter-Teilchen im Blut davor ab, sich in den Wänden der Arterien und Gefäße festzusetzen und beugen so gefährlichen Plaques vor.

Quelle: Quelle. Die Zeit, Doctor, März 2017, Seite 1

 

Essen gegen Entzündungen

Wie Ernährung bei rheumatischer Arthritis wirkt

Wenig Fleisch, viel Fischöl

Gelenkentzündungen lassen sich durch eine fleischarme Kost lindern. Gerade rotes Fleisch, wie das vom Schwein, enthält viel Arachidonsäure, die im Körper zu entzündungsfördernden Stoffen abgebaut wird. Der Ernährungsmediziner Olaf Adam fand in einer Studie heraus, dass es Arthritis-Patienten helfen kann, wenn sie pro Tag nicht mehr als 90 mg Arachidonsäure zu sich nehmen. Ihre Schwellungen und schmerzen gingen dann zurück. Adam rät daher: maximal zwei Fleischmahlzeiten pro Woche. Verabreichte er den Patienten zudem Fischöl-Kapseln, besserten sich ihre Beschwerden zusätzlich. Grund dafür sind im Körper wohl die enthaltenen Omega 3- Fettsäuren. Diese bewirken im Körper das Gegenteil wie Arachidonsäure. Sie werden zu entzündungshemmenden Stoffen abgebaut. Der spanische Forscher Bernat Galarrage wies nach, dass Arthritis-Patienten weniger Arzneien brauchen, wenn sie täglich Fischöl-Kapseln einnehmen. Die Dosis lag bei drei Gramm, was etwa 200 Gramm Lachs entspricht. Mit reiner Fischkost ist das aber wohl nur schwer zu erreichen.

 

Quelle. Die Zeit, Doctor, März 2017, Seite 13

Gefährlich oder nicht – das ist die Frage

Wer Spargel in Alufolie gewickelt im Ofen zubereitet und dann verspeist, riskiert seine Gesundheit. Denn durch diese Art der Zubereitung steigt die Aluminium-Dosis im Gemüse gewaltig. In einem Kilo Spargel können im Labor bis zu 22,7 Milligramm Aluminium nachgewiesen werden. Dies hat eine aktuelle Untersuchung im Auftrag des NDR Ratgebermagazins „Markt“ (2017) ergeben.

Alufolie ist ein Standardprodukt in vielen Haushalten. Alufolie hat einen bitteren Beigeschmack – nicht nur weil sich das Aluminium durch Salz und Säure löst und in die verpackten Lebensmittel übergeht, sondern auch weil bei der Herstellung giftige Abfälle entstehen und viel Energie verbraucht wird.

Was ist Aluminium ?

Bauxit heißt das Gestein, aus dem Aluminium gewonnen wird. Bauxit wird zum größten Teil in Australien, China, Brasilien und Indien abgebaut. Meist werden dazu große Flächen an Regenwald gerodet. Der Abbau hinterlässt grobe Spuren in der Landschaft und schädigt die Gesundheit der Bevölkerung. Bei der Gewinnung von Aluminium aus Bauxit bleibt ätzender, mit Schwermetallen verunreinigter Rotschlamm übrig, der eine Gefahr für die Umwelt darstellt. Zur Verarbeitung ist hoher Energieeinsatz notwendig.

Grenzwerte für Aluminium

Welche Menge ein Erwachsener ohne ein Gesundheitsrisiko aufnehmen kann, hat die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) festgelegt. Demnach ist eine wöchentliche Aufnahmemenge (tolerable weekly intake, TWI) von 1 Milligramm (mg) Aluminium je Kilogramm Körpergewicht für die orale Aufnahme über die Nahrung abgeleitet.

Bei einem 60 Kilogramm schweren Erwachsenen liegt die tolerierbare Tageshöchstdosis bei 8,6 Milligramm Aluminium. Mit 500 Gramm Spargel in Folie zubereitet, ist somit die Tageshöchstdosis, laut NDR Ratgebermagazin „Markt“ (2017) , schon erreicht.

 

Aluminium reagiert mit Säure und Salz. Das macht sich zum Beispiel beim Abdecken eines Obstkuchens bemerkbar: Das Metall löst sich durch die Fruchtsäure ab, dunkle Flecken bilden sich am Kuchen. Auch Schinken oder Käse sollten nicht in Alufolie verpackt werden, um den Körper nicht unnötig mit Aluminium zu belasten. Zum Kochen ist Alufolie ebenfalls nicht geeignet, Rezepte mit Alufolie wie Fisch in Salzkruste oder Ofenkartoffeln sind nicht empfehlenswert. Denn auch hier können Salz oder Säure Aluminium aus der Folie lösen und die Aufnahme von Aluminium unnötig erhöhen.

Garantiert aluminiumfrei

  • Butterbrotpapier und Jausenboxen halten Pausenbrote frisch
  • Glasbehälter mit Deckel sind die beste Wahl zur Aufbewahrung von Lebensmitteln
  • beim Kochen Alufolie durch Backpapier ersetzen
  • Grilltassen aus Edelstahl verwenden
  • Lebensmittel in einer Schale, die mit einem Teller zugedeckt wird, im Kühlschrank aufbewahren
  • Zwiebelhälften mit Schnittfläche auf Untertasse legen und mit einer Kaffeetasse abdecken

 

Bild: www.flickr.com (Malto Hampel)

Partnerschaft mit Tier und Natur – Mallnhof

Schafmilch – Molke – und der Weg von der  Schafwolle zum Dünger

 

Ein gutes Produkt fängt schon lange vor der eigentlichen Verarbeitung an. Schafmilch schmeckt  eben nicht überall gleich. Käse ist nicht gleich Käse und zartes Lammfleisch bekommen Sie sicher bei uns. Warum?

Bestimmende Faktoren sind  die Gesundheit der Tiere , gefolgt von der Haltung im Stall,  dem Auslauf ins Grüne, die Fütterung  mit unserem Heu, mit  Kraftfutter, das nicht gentechnisch verändert wurde und wir verfüttern keine Silagerationen. In der Verarbeitung ist Wissen, Sauberkeit und gute Kühlung das A u.O.

Schafmilch

Die Zusammensetzung der Schafmilch unterscheidet sich stark von der Kuh- und Ziegenmilch. Schafmilch ist die eiweißreichste Milch, ihr hoher Gehalt an Vitaminen, Orotsäure, Spurenelementen und Mineralstoffen ist der wesentlichste Unterschied gegenüber anderen Milcharten. Schafmilch ist wegen ihres vorzüglichen Geschmacks und ihrer guten Verdaulichkeit bekannt. Im Gegensatz zu Ziegenmilch ist sie geschmacklich neutral. Der rahmig, süße, nussartige Geschmack überzeugt  auch den Nichtmilchtrinker.

Schafmilch als Heilnahrung

Orotsäure baut hochwertiges Zellkern-Eiweiß auf und wirkt daher im jugendlichen Organismus aufbauend und regenerierend im älteren. Regenerierend wirkt sie vor allem bei Leberleiden, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Lunge und gegen Allgemeinerkrankungen. Orotsäure dient als Schlepper für Magnesium und gilt daher als krebshemmend. Es ist eine Tatsache, dass Schafe krebsresistent sind. Orothsäure verhindert den Einbau von Fetten in Blutgefäßen und verzögert so die Arteriosklerose. Sogar bei Neurodermitis wird Schafmilch wieder mit großem Erfolg eingesetzt. Ein anderer krebsfeindlicher Stoff, der sich in großer Menge in der Schafmilch befindet, ist Amygdalin. Man bemerkt ihn als feines Mandelaroma der Milch. (Quelle LK OÖ, Ida Schwitzer)

Was ist Molke und was ist besonders an ihr?

Molke erhält man, wenn beim Käsen das Kasein der Milch ausfällt und der Käsebruch entsteht. Ihre durchsichtige gelblich grüne Farbe stammt vom Milchvitamin B. Molke ist frei von Kasein und frei von mindw. Eiweiß, das für den Körper schwer verdaulich ist. Sie ist ebenso fast frei von Fett. Das sich noch in der Molke befindliche Eiweiß „das Molkeneiweiß“ auch Globulin-Albumin genannt ist das hochwertigste Eiweiß der Natur, aus dem hauptsächlich auch das menschliche Blutprotein besteht.

Die besonderen Inhaltsstoffe der Molke!
Der Fettgehalt der Molke beträgt weniger als 2 %, sie ist reich an Mineralstoffen wie Eisen, Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Zink und Phosphor und außerdem an Vitamin A, B1, B2, B6, B12, Biotin, Folsäure, Nicotinsäure, Pantothensäure, Vitamin C, Vitamin E und Vitamin H.
Ein diätisches Plus ist ihr hoher Kalium- und niedriger Natriumgehalt. Dies begründet ihre hervorragende Wirkung auf die Ausscheidung von Natrium und Wasser aus dem Gewebe. Molke enthält auch fast alle essentiellen Aminosäuren und vor allem Orotsäure, wie bereits unter Wissenswertes erwähnt.

Molkedrinks

Apfel Molke Mix (2 Drinks)
1 säuerlicher Apfel, Saft einer Zitrone, 300 ml Schafmolke, Honig, Anispulver, Zimt

Äpfel schälen, vierteln und entkernen. Apfelstücke mit Zitronensaft bei kleiner Flamme auf dem Herd weich dünsten. Apfelstücke vom Herd nehmen und noch warm zusammen mit der Molke und dem Honig in den Mixer geben. Kräftig durchmixen. Den Apfel Molke Mix mit Anispulver und Zimt abschmecken und in zwei Gläser füllen und genießen.

Sommertraum (2 Drinks)
100g Früchte der Saison, 300 ml Schafmolke, Honig, Früchte für die Deko

Früchte und Molke kräftig mixen und mit Honig süßen. Den Mix in zwei Gläser füllen, die restlichen Früchte auf zwei lange Cocktailspieße stecken und diese in die Drinks stellen und genießen.

Für Fragen oder Rezepte  zur Schafmolke stehe ich gerne zur Verfügung.
Eure Andrea (andrea.s@mallnhof.com)

 

Aus ungewaschener Schafwolle wird Dünger!!

Organische Düngemittel dienen der Nährstoffversorgung der Pflanzen. Sie fungieren aber auch als Bodenverbesserungsmittel, indem sie die Bodenstruktur  auflockern und die Humusbilanz ausgleichen.

Ungewaschene Schafwolle ist ein hervorragender Langzeitdünger, sie beinhaltet eine Reihe von pflanzenphysiologischen wertvollen Inhaltsstoffen. Neben den wertbestimmenden Nährstoffen Stickstoff und Kalium enthält Schafwolle Schwefel, was zu einer besseren Stickstoffausnutzung führt, das hohe Wasserspeichervermögen der Wolle ist ein weiterer Vorteil.

TS-Trockensubstanz N = Stickstoff Phosphor Kalium
Schafwolle 91 – 95 10,4 – 10,7 0,1 – 0,2 4,6 – 4,9

Schafwolle eignet sich hervorragend als organischer Langzeitdünger sowohl für Grün- und Blühpflanzen als für Gemüsekulturen.
Unsere Schafe pflegen unsere Landschaft, den Naherholungsraum für die Städter. Schafwolle braucht weder bei der Erzeugung noch bei der Verarbeitung viel Energie, es gibt keine gefährlichen Abfallprodukte und das Material ist zu 100 % biologisch abbaubar.
Wollverarbeitung heißt für uns aktiver Klimaschutz, Respekt vor der Schöpfung  uvm.

Als Milchschafbäuerin habe ich ein wunderbares Tier zu betreuen, das uns die Landschaft bestens erhalten kann. Das Potenzial seines Nutzungsumfanges als auch seiner Nutzungsmöglichkeiten hier vor allem bei der Wolle ist lange nicht ausgeschöpft.

Gemüse

mit geringem N Bedarf 50 g/m2 (Feldsalat, Radieschen, Erbsen, Bohnen etc.
mit mittlerem N Bedarf 100 g/m2 (Eissalat, Möhren, Kohlrabi, Gurke etc.
mit hohem N Bedarf: 150 g/m2 (Tomate, Porree, Chinakohl, Blumenkohl, Rosenkohl etc. im Freiland

einfach flach in die Erde einarbeiten.

Topf- und Zierpflanzen

Ca. 10 g auf einen Liter Substrat (Erde)

Einfach unter die Erde mischen und Pflanzen wie gewohnt setzen.

Obstgehölze

Steinobst 100 – 140g pro Baum

Kernobst    70 – 100g pro Baum

Beerensträucher ca. 100g pro Strauch

Einfach unter die Erde mischen und Bäume bzw. Sträucher wie gewohnt setzen.

Mallnhof

Andrea Schreiner
Arzlerstr. 198
6020 Innsbruck

Tel: 0699 / 1111 2610

andrea.s@mallnhof.com

Busverbindung ab Innsbruck:
Linie: A, D, E, D/E
Ausstiegstelle: Arzl – West
Bushaltestelle direkt an der Hofeinfahrt!

 

 

BIldquelle: www.bild.tibs.at (Ferdinand Baumgartner)

Löwenzahn

Seine Blätter schmecken leicht bitter und nussig und passen gut zu Salaten, Suppen, Saucen oder aufs Butterbrot. Dünstet man sie an, entsteht ein feiner „Spinat“. Am besten erntet man junge (helle, feine) Blätter und entfernt das dickere untere Drittel. Die Blüten kann man als Deko auf Desserts oder Salaten verwenden. Aus ihnen lässt sich aber auch Gelee, Sirup oder eine Art Honig herstellen. Die Wurzel kann als Tee verwendet werden, aber auch – wie Radieschen – aufs Brot oder in den Salat gegeben werden.

Brennnessel

Das Kraut hat einen zartwürzigen Geschmack und aufgebrüht als Tee sagt man ihm eine wachmachende Wirkung nach. Als Heilpflanze wird es bei Rheuma und Harnwegsinfektionen eingesetzt. Es eignet sich aber auch als leckere Füllung für Nudeln und Ravioli. Frische Brennnessel kann man einfrieren und später verwenden.

Bärlauch – das leckere Kraut

Bärlauch schmeckt ähnlich wie Knoblauch, scharf und herrlich frisch. Er ist eines der leckersten Unkräuter und schmeckt wunderbar zu Pesto verarbeitet, als Suppe, Dip oder Brotaufstrich.

Bärlauch ist reich an Mineralstoffen und Vitamin C. Er enthält Magnesium und wirkt antibakteriell, stärkt also das Immunsystem. Zudem hilft er bei Magenbeschwerden und wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel aus.

 

Giersch

Das Unkraut besitzt ein frisches, scharfes Aroma. Die jungen Blätter sammelt man am besten von März bis Mai, die Blüten von Juni bis August und Stängel sowie junge Blütensprossen von Mai bis August. Es passt als Gewürz zu Kartoffelgerichten oder Salat. Gekocht ergibt der Giersch ein schmackhaftes Püree, in kleinen Dosen ist er eine leckere Alternative zu Petersilie.

 

Gartenschaumkraut

Sein scharfer, kräftiger Geschmack erinnert an Rucola – mit dem es verwandt ist – und Kresse. Es schmeckt besonders gut als Kresse-Ersatz auf Butter- oder Quarkbrot und im Salat. Dazu einfach die kleinen Blätter und Blüten von den Stielen zupfen und alles gut abwaschen und frisch essen.

Gartenschaumkraut besitzt einen hohen Vitamin-C-Gehalt, zudem Bitter- und Mineralstoffe, die sich positiv auf den menschlichen Organismus auswirken: ihm wird eine blutreinigende, harntreibende, verdauungs- und durchblutungsfördernde Wirkung zugeschrieben.

Gundermann:

Die Blätter der Pflanze sind reich an Vitamin C, Kalium und Kieselsäure. Er wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und anregend auf den Stoffwechsel und hilft zudem bei Grippe.

Sein herb-aromatischer Geschmack ist so manchem pur zu streng, deswegen lässt er sich gut zusammen mit anderen Kräutern zu Kräuterbutter, Kräuterquark oder in Salaten verarbeiten. Er macht sich aber auch gut in Omelettes, Eintöpfen oder Suppen.

Vogelmiere

Die Vogelmiere enthält dreimal so viel Kalium und Magnesium, siebenmal soviel Eisen wie Kopfsalat. Und auch Vitamin A und C sind viel reichlicher vorhanden. Zudem enthält sie einen hohen Anteil an pflanzlichem Eiweiß.

Beim Essen ist der Geschmack mild aromatisch und erinnert an Erbsen. Die Blätter passen gut zu Salaten und Suppen. Dazu erntet man am besten die jungen Triebspitzen noch bevor die Pflanzen ihre weißen Blüten bekommen.

 

Sauerampfer

Sauerampfer schmeckt in Suppen und Eintöpfen, ist aber auch eine tolle Ergänzung im Salat. Er enthält außerdem viel Vitamin C und Eisen und gilt in der Naturheilkunde als wirksames Mittel gegen Hautkrankheiten.

 

Von Stefanie (Utopia.de)

Bild: www.bilder.tibs.at (Nadine Rinner)